Mein Claim kam endlich zu mir. Ich wusste, dass er es ist, denn er ist meine Essenz und beschreibt meinen Weg, mein Sein und das, wofür ich stehe und was ich fühle. Alles, was ich bin.

Wasser erdet mich. Wasser fasziniert mich. Schon immer. Im Grunde kann ich sogar sagen, ich brauche Wasser zum Leben. Ich bin als Kind am See aufgewachsen. Wir hatten es prinzipiell nicht weit zum See und jeden Sommer verbrachten wir im Bootshaus, direkt am See. Morgens aufwachen mit zwitschernden Schwalben und gleich ins kühle Wasser springen. Nichts Schöneres kann ich mir vorstellen.

Seeblick blauer Himmel Wolken Ufer mit Bäumen Wasser
Mein Seeblick wie ich ihn liebe

Heute ist das ein Teil meiner Vision, die immer an der selben Stelle beginnt: Ich sitze auf der Terrasse mit einem Kaffee in der Hand und schaue aufs Wasser. Und dann baut sich alles rings herum aus, bis ich schlussendlich ein Haus am See sehe und im hinteren Teil einen Wald mit einem Seminarhaus, in dem ich “Dorf auf Zeit” für Menschen aus aller Welt anbiete.

Wie das Segeln zu mir kam

Als Kind bettelten meine Schwester und ich unsere Mutter förmlich an, doch im Ruderverein rudern zu lernen. Segeln stand irgendwie nicht zur Debatte, obwohl ich immer neidisch zu den Optimistensegelkindern rüberschaute, während uns unser Rudertrainer anbrüllte, doch straff durchzuziehen. Wir gaben bald auf…

Norma Burow im Segelboot mit ihrer Schwester und deren Mann
Endlich. Meine Schwester, ihr Mann und ich gehen segeln. Hier schippern wir gemütlich im Beidreh Manöver…

Mein Onkel war Segler, doch er hielt wenig davon, seine Nichten ans Segeln heranzuführen. Meine Mutter hatte kein Segelboot und dass sie segeln konnte, war mir als Kind gar nicht klar, schließlich sah ich sie nie segeln. Ich kenne nur ihre Geschichte darüber, wie sie hochschwanger mit mir im Bauch und meinem völlig betrunkenen Vater mit dessen Kumpel über den stürmischen See schipperte und dabei höllische Angst hatte, zu kentern.

Das Segeln erlernt habe ich dann erst als Erwachsene. Als ich an der Uni als Wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete, genoss ich Sonderkonditionen für Segelkurse der Universität. Dieser Zeitvertreib hat mir immens viel Selbstvertrauen gegeben. Ein überwältigends Gefühl von Ganzheit und Selbstbestimmung, das in meinem Job an der Uni vor hunderten von Studierenden zumeist nur in meinem Wolfspelz zum Vorschein kam, während ich mich als verkleidetes Schaf darunter versteckte.

Segelboote auf See im Hintergrund Berge
Segeln in der Schweiz auf dem Lago Maggiore vor atemberaubender Kulisse

Ich verbrachte den ganzen Sommer auf einer Jolle auf der Havel, machte meine Sportbootführerscheine Binnen und See und segelte zum ersten Mal auf einer Yacht auf der Ostsee nach Schweden. Ich buchte mich allein auf diesen Törn, bei dem ich niemanden zuvor kannte. An das prickelnde Gefühl beim Auslaufen der Yacht erinnere ich mich noch wie heute. Und da war es: das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, das sich einstellt, sobald die Yacht Segel gesetzt hat.

Ich liebe das Wasser, ich liebe das Segeln.

Ich liebe segeln, denn nirgendwo sonst spüre ich den Wind so intensiv und nirgendwo sonst, bekomme ich Klarheit im Kopf. Ich führe mein Boot. Ich navigiere. Ich lese Karten und bestimme mein Ziel und setze Kurs. Ich weiß um Untiefen, Abweisung und Missweisung, Fallwinde, Kreuzsee und Flauten. Um das, was mich vom Kurs abbringt. Ich nutze Hilfsmittel, die mir helfen, den Kurs zu bestimmen und zu halten. Und ich weiß, an welchen fixen Gegebenheiten ich mich orientieren kann.

Ich spüre den Wind auf meiner Haut. In meinem Haar. Ich spüre, wie mir das Wasser ins Gesicht spritzt. Ich spüre die Sonne auf der Haut.

Und: Ich höre nichts. Nur das Rauschen des Windes und das Klatschen der Wellen an den Rumpf. Es ist meine Stille. Sie kommt zu mir, wenn nur der Wind und das Wasser sprechen. Ich bin zuhause, wenn ich im Hafen das Klappern der Fallen und das leise Plätschern des Wassers an den Booten höre.

Wind und Meer Norma Burow mit fliegendem Handtuch ich segle barfuß claim
Der Wind und das Meer und ich barfuß. Geht natürlich auch ohne Segelboot 😇

Barfuß

Vor genau 12 Jahren buchte ich mich auf einen Segeltörn rund um die Kanaren ein. Wieder allein, ich wusste nicht genau, wen ich von den anderen Segler:innen der insgesamt drei Yachten kennen würde. Gleich am ersten Abend wurde ich zur Ko-Skipperin, denn ich hatte neben dem Skipper die höchste Qualifikation und die meiste Erfahrung.

Blick auf Lanzarote und den Hafen von La Graciosa mit Segelbooten blauer Himmel Wolken
Mit Segelyacht im Hafen von La Graciosa, der nördlichsten aller Kanaren Inseln

Auf diesem Törn ist mir so bewusst wie nie zuvor geworden, dass ich barfuß sein liebe. Barfuß am Strand oder barfuß durch die Straßen laufen oder eben barfuß segeln, macht für mich ein immens großes Freiheitsgefühl aus.

Ich liebe es barfuß zu sein, weil ich ein intensives Gefühl durch den Kontakt mit dem Boden bekomme. Ich liebe barfuß segeln, weil ich dem Boot viel näher bin. Weil ich die Bewegung der Wellen spüre, weil ich mir besser Halt geben kann. Als würde ich die Energie aus den Elementen Wasser und Wind ziehen und umso besser spüren können.

Blick auf barfüßige Füße am Wasser auf Holz Bohlen

Der Skipper von damals und ich sind mittlerweile seit 10 Jahren verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Wir haben so einiges erlebt und zusammen durchgemacht. Und so deutlich wie damals auf unserem ersten gemeinsamen Törn habe ich heute die Gewissheit, dass ich damals den Weg zu mir zurück angetreten bin. Dieses Gefühl des barfüßigen Segelns überdauerte so manche Untiefen und Kreuzseen, die mir seit damals begegneten.

Erwachsenen Füße in gelben Sandalen von Wildlinge und barfüßige Kinderfüße am Wasser
Barfuß sein macht seitdem ich meine Tochter habe noch viel mehr Sinn. Dass Kinderfüße sich barfuß am besten entwickeln war mir vorher nie so klar. Und dass barfuß sein bei Wind und Wetter zum tiefen Erleben der Welt gehört verstehe ich jeden Tag als Einladung. Seither trage ich Barfußschuhe (hier Wildlinge Sandalen – Werbung von Herzen)

Wie mein Claim zu mir kam

Und dann sitze ich eines Tages bei meiner Business Mentorin Maria Bonilha im Kurs zu meiner Markenbotschaft für mein Business (Sehr inspirierend ist auch ihr Blogartikel zu ihrem erst Claim: Ich will Meer vom Leben.). Ich habe einige Zeit bereits mit Schlagworten jongliert und ich wusste, dass das, was mich ausmacht, irgendwie mit Wasser zu tun hat.

Wasser gehört zu mir. Wasser ist allen Lebens Ursprung, ist Kraft und erdend zugleich. Wasser ist Teil meiner Vision. Ich bin Seglerin. Ich bin auf dem Weg zurück zu mir. Und die Segel sind schon lange gesetzt! Ich bin eine Führerin, ich bin Mittlerin zwischen den Welten. Ich bin Fels in der Brandung. Und plötzlich war er da. Als Maria fragte, was könnte auf deinem Grabstein stehen…

Mir schossen die Tränen in die Augen, ich war so unglaublich berührt und überwältigt. Ich segle barfuß. Beschreibt mich einfach perfekt. Das ist alles, was ich bin, was mich ausmacht.

Norma Burow mit Sonnenhut im Hintergrund Sand und Stein

Ich segle barfuß. So pur und so wahrhaftig wie ich nur sein kann – es steckt alles in diesem einen Satz. Er vereint meine Persönlichkeit und mein Business als “Quintessenz meiner Unternehmung und meine wortgewordene Mission” (Judith Peters).

Meine Klientinnen gehen als (werdende) Mütter durch stürmische Zeiten auf ihrem Weg zu neuen Ufern durch neue und unbekannte Gewässer. Sie suchen Sicherheit, Orientierung und Bestärkung. Ich begleite sie als erfahrene Skipperin. Ich kenne die Fallwinde, ich kenne die Untiefen, ich weiß, wo sicheres Fahrwasser ist und wie ich sie dort entspannt durch manövriere. Lass auch dich führen, spüre den Wind und das Wasser und erlebe tiefe Verbundenheit mit dir selbst.