WindelFrei ist mehr als nur eine Methode; es ist eine Philosophie, die das Verständnis und die Kommunikation zwischen Eltern und Kind vertieft.

Doch nicht immer läuft alles nach Plan, besonders wenn es um das Baby Abhalten geht, sind Frust und Überforderung oder sogar Aufgeben manchmal nicht mehr weit.

Abhalten ist zwar WindelFrei – WindelFrei ist jedoch nicht Abhalten. Du hast diverse Möglichkeiten, dennoch in die Ausscheidungskommunikation einzutreten und die Vorzüge von WindelFrei zu genießen, auch wenn das Abhalten nicht klappt.

Hier sind einige einfache, aber effektive Tipps für dich, wenn sich dein Baby nicht abhalten lässt. Wenn du eine ausführliche Betrachtung der Hintergründe und Beispiele von WindelFrei Eltern suchst, wirst du in diesem Blogartikel fündig.

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Herausforderungen beim Abhalten können vielfältig sein

  • Anfänglicher Erfolg, der nachlässt: Zunächst klappt alles herausragend, doch irgendwann wehrt sich dein Baby, wenn du es abhalten willst oder du selbst fühlst dich nicht mehr gut, hast Rückenschmerzen, weil dein Baby mittlerweile ziemlich schwer geworden ist oder dir dauert das insgesamt zu lange.
  • Schwierigkeiten bei der Deutung der Signale: Eltern fällt es oft schwer, die genauen Ausscheidungssignale ihres Babys zu erkennen. Sie wissen nicht genau, wann sie abhalten sollen, und wenn sie es dann probieren, klappt es nicht. Vielleicht hast du die Signale auch schon mal gut erkannt, doch jetzt haben sie sich irgendwie verändert, sodass du dir unsicher bist.
  • Körperliche Unannehmlichkeiten: Einige Babys zeigen körperliche Reaktionen wie sich wegdrehen, Durchstrecken, Verkrampfen und oder ausschließlich Weinen, was nicht nur emotional für Eltern eine Herausforderung ist, sondern auch das Abhalten an sich erschwert. Oder für dich selbst ist längeres Halten in einer bestimmten Position körperlich so anstrengend, besonders wenn dein Baby wächst (siehe auch der obige Punkt).
  • Praktische Umsetzung im Alltag: Die Anforderungen des Alltags, insbesondere nachts, unterwegs oder wenn mehrere Kinder gleichzeitig betreut werden, machen das Abhalten gefühlt komplizierter.
  • Geringes Interesse oder Ablehnung durch das Baby: Mit zunehmendem Alter, mit zunehmenden motorischen Fähigkeiten und mit steigendem Wunsch nach Unabhängigkeit zeigen einige Kinder weniger Interesse am Abhalten oder lehnen es gänzlich ab.

WindelFrei Tipps, wenn das Abhalten deines Babys nicht klappt

  1. Druck vermeiden: Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und keinen Druck auszuüben. Dein Baby spürt deinen Stress und verhält sich entsprechend. Wenn dein Baby sich sträubt oder weint, unterbrich das Abhalten und biete es später erneut an. Am besten eignen sich Situationen im Laufe des Tages, in denen dein Baby entspannt ist. Probiere es z.B. mal während oder nach dem Stillen/Füttern. Versuche für euch beide, diese Erfahrung so angenehm wie möglich zu gestalten, ohne Erwartungen oder Frustration.
  2. Verschiedene Positionen ausprobieren: Nicht jedes Baby und nicht jeder Elternteil ist bequem mit der gleichen Position zum Abhalten. Experimentiere mit verschiedenen Haltungen, um herauszufinden, welche du selbst und dein Baby bevorzugen.
    • Tipp für Neugeborene: Nimm es in die Wiegeposition, gern auch aufrecht im Bett oder an einem anderen Ort im Sitzen angelehnt, gern auch im Schneidesitz (vielleicht auch mit deinem unteren Rücken angelehnt). Mache es dir so bequem wie möglich, denn auch körperliche Anspannung registriert dein Baby. Lege ein Mulltuch zwischen die Beine – es muss kein Abhaltetöpfchen sein.
    • Tipp bei Rückenschmerzen und Abhalten im Stehen: Stelle dein Bein erhöht auf einen Hocker und stütze dich mit deinem Unterarm darauf ab, um das Hauptgewicht deines Babys darüber abzuleiten. Entspanne deine Hände.
  3. Pausen einlegen: Wenn das Abhalten deines Babys zu Stress bei dir führt, dann überträgt es sich auch auf dein Baby. Du bist in der Regel der Schlüssel zu einer Beruhigung deines Babys. Wenn du das nicht realisieren kannst, gib euch eine Pause und versuche dich erstmal nur auf die Kommunikation zu konzentrieren. Sowohl deine sprachlichen Rückmeldungen als auch die non-verbalen Zeichen deines Babys entfalten ihre Wirkung auch ohne erfolgreiches Abhalten.
  4. Signale des Babys beachten: Lerne, die körpersprachlichen Signale deines Babys zu deuten. Achte auf Unruhe oder bestimmte Gesichtsausdrücke, die darauf hinweisen könnten, dass dein Baby muss.
    • Dieser Tipp ist wahrscheinlich überhaupt nicht neu für dich – er ist aber entscheidend für sämtliche Lebensbereiche mit deinem Baby: Lernst du seine*ihre Signale richtig zu deuten und reagierst feinfühlig und verlässlich auf sie, wird eure Bindung stärker (Schau mal hier beim Gewünschtesten Wunschkind gibt es einen Artikel darüber, wie Bindung entsteht.).
    • Und du lernst dadurch dein Baby immer besser kennen und deine Intuition zu briefen. In den richtigen Momenten klappt Abhalten viel besser.

Übrigens gibt es diesen und weitere Tipps gleich postwendend, wenn du dich für meinen Newsletter einträgst:

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  1. Kommunikation verstärken: Sprich über deine Handlungen und beschreibe, was du tust.
    • Während des Abhaltens kannst du beruhigend auf dein Baby einreden. Erkläre, was du tust, und verwende eine sanfte Stimme, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.
    • Auch wenn du zu spät fürs Abhalten bist und bereits alles in der Windel landete, sprich darüber: “Na sieh mal, da bin ich wohl zu spät! Da ist ja schon Pipi in der Windel. Komm, ich wickel dich gleich mal.”
  2. Windeln als Backup nutzen: Es ist völlig in Ordnung, Windeln deiner Wahl als Backup zu verwenden.
    • Theoretisch könntest du dein Baby 24/7 mit Windeln windelfrei (!) begleiten – musst du aber nicht. Es kommt lediglich darauf an, dass du die vollen Windeln ziemlich zeitnah bemerkst und sie wechselst. Und das nicht unkommentiert! Sprich mit deinem Baby über den Vorgang und die damit zusammenhängenden körperlichen Empfindungen. Auch wenn du sie nicht genau kennst, kannst du mutmaßen oder sogar fragen. “Wie fühlt es sich für dich an? Ist es feucht und warm? Ja, du hast grad Pipi gemacht. Genau, komm, ich wechsele dir die Windel.”
    • Gleichzeitig kannst du auch deinem Baby sagen, dass es okay ist, die Windel zu benutzen – zum Beispiel unterwegs – und du sie wechseln wirst, sobald du am Auto/im Café/… bist, weil es jetzt (hier im Supermarkt,…) keine Möglichkeit gibt.
  3. Regelmäßigkeit einplanen: Versuche, das Abhalten zu wenigen, dafür zu regelmäßigen Zeiten durchzuführen, wie nach dem Schlafen, vor dem längeren Tragen im Tragetuch o.ä. oder während und nach dem Stillen etc. um eine Routine zu entwickeln. Das schafft Gewohnheiten sowohl bei dir als auch bei deinem Baby.
  4. Flexibel bleiben: Sei offen dafür, die Methode anzupassen, wenn bestimmte Strategien nicht funktionieren.
    • Dies bezieht sich auch auf die Kleidung deines Babys. Um das Abhalten zu erleichtern, wähle beispielsweise Kleidung, die schnell und einfach zu öffnen/auszuziehen/wegzuklappen ist, wie Bodys mit seitlich geknöpften Druckknöpfen, Kleider, lange Shirts oder Hosen mit einem elastischen Bund, statt Einteiler wie z.B. Strampler (Ich habe in einem Blogartikel mal beschrieben, wie ich einen Body upgecycled habe). Diese kleinen Anpassungen können den Prozess für dich und dein Baby stressfreier machen.
    • Besonders unterwegs kann es schwierig sein, eine geeignete Möglichkeit zum Abhalten zu finden. Ein tragbares Töpfchen oder ein Reise-Töpfchen, das leicht im Kinderwagen, am Rucksack oder im Auto verstaut werden kann, ist für die meisten Eltern praktisch.
    • Nutze die Möglichkeit, die Zeiten aufzuschreiben, zu denen dein Baby macht. Dies hilft, Muster im Ausscheidungsverhalten zu erkennen, sodass du darauf ausgerichtet deinen Tag planen kannst (Ich habe dafür extra den Rhythmus- und Signalfinder im Angebot.).
  5. Professionelle Hilfe suchen: Wenn du dir unsicher bist oder Probleme hast, zögere nicht, Fachleute wie Osteopath:innen oder Kinderärztinnen zu konsultieren. Bei der Einschätzung kann ich dir gern helfen.
  6. Erfahrungen austauschen: Sprich mit anderen Eltern, die WindelFrei praktizieren. Austausch kann neue Perspektiven und Lösungen bieten und die Motivation stärken. Die Facebook Gruppe vom Artgerecht Projekt ist zum Beispiel ein geschützter Ort – da bin ich auch Admin und moderiere Gruppenbeiträge.

Diese Tipps sollen helfen, die WindelFrei-Praxis stressfrei und angenehm für dich und dein Baby zu gestalten. Erinnere dich daran, dass jede Familie einzigartig ist und es wichtig ist, einen Weg zu finden, der für euch am besten funktioniert. Bleibe geduldig und liebevoll, und nutze diese Methoden, um die Bindung zu deinem Kind zu stärken und gemeinsam zu wachsen.

Wie ihr konkret ab Geburt starten könnt, zeige ich dir in meinem Workbook Just WindelFrei.

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