Ich mache mich selbständig. Soweit so gut. Das ist zumindest der Plan. Und nun? Ich hätte nicht gedacht, dass mich diese Entscheidung durch so viele Berge und Täler trägt und das Gefühl nachhängt, nicht weit genug zu sein.

Offline oder Online?

Im letzten Jahr habe ich mich entschlossen: Elternberatung, das ist es – damit will ich nun Geld verdienen. Doch dann kam das Wie? hinterher… Also ab ans Reißbrett.

Im Januar jonglierte ich mit der Frage: Offline oder Online? Vielleicht Offline und ein bisschen Online? Schließlich kannte ich mich im Online Business überhaupt nicht aus! Ich hatte das leise Gefühl, dass ich mit einem Online Business mehr Menschen erreichen kann. Ich wusste aber gar nicht, wie ich starten soll… Mein Wissen über die Möglichkeiten, die mir Online zur Verfügung stehen, hatte ich mir bis dato aus Onlinekongressen gesaugt und ich habe mir selber mal „Onlinekurse“ gekauft (z.B. Ruth Abraham: Die Weggefährt*innen, Marie Diedrich von Wurzelwerk: Gemüsegarten starten) und einige Freebies konsumiert, aber sonst hatte ich keinen blassen Schimmer und keine fundierte Idee darüber, wie ich losgehen soll. Ich war unsicher, planlos und merkte, dass ich wieder mit so einigen Glaubenssätzen zu tun hatte, die mich blockierten.

Als ich in die Tiefen meiner Glaubenssätze abtauchte und mich lieber in die vermeintlich sichere Welt eines Offline Business flüchtete, half mir meine Coachin Stefanie Demmler von b2 konzept in Potsdam. Sie hörte mir immer wieder zu, strukturierte mich und erinnerte mich an meine Pläne. Als meine Coachin im Rahmen eines vom Land Brandenburg finanzierten Existenzgründungsprogramms leitet sie meine Schritte zur Gründung generell an. Sie begrüßt und unterstützt meine Idee online zu gehen und erzählt mir von wunderbaren Beispielen ihrer Kundinnen, die mich tatsächlich motivieren. Inzwischen kenne ich auch selber zahlreiche Beispiele, die mich anspornen. Doch noch immer ist Offline das mir bekannteste und vertrauteste Terrain.

Leuchtfeuer finden

Als Mitte Januar in meine Facebook Timeline eine Werbung für den Klarheitsworkshop von Maria Bonilha gespült kam, war ich Feuer und Flamme. Sie warb damit, innerhalb eines dreitägigen kostenfreien Workshops ihren Teilnehmerinnen zu mehr Klarheit für ihre Businessidee zu verhelfen. Das war genau das, was ich brauchte: Klarheit über mein Business. Und dann nannte sie das Ganze auch noch ‚Kur‘! Klar, mir war bewusst, dass sie am Ende ein Produkt anbieten würde, doch ich wollte so viel Inhaltliches wie möglich aus diesen 3 Tagen mitnehmen.

Diese drei Tage taten mir gut. Ich hatte das Gefühl gesehen zu werden. Da war plötzlich jemand, der so nahbar wirkte, so natürlich – im Online Business!!! Außerdem zog mich ihr Motto wie magisch an: Ich will Meer vom Leben. Ich liebe das Meer! Ich liebe Wasser! Ich bin Seglerin und sie nutzte bildliche Sprache mit Segelbooten! Verrückt. Ich habe ihr Produkt gekauft und bin nun seit Februar mittendrin in sechs Monaten ihrer Leuchtfeuer Akademie. Seither beschäftige ich mich strukturiert mit meinem Warum, meiner Vision, meiner Message, meiner Wunschkundin, meiner Geniezone, meiner Website,… auf dem Weg mein Leuchtfeuer herauszuarbeiten. Und: ich traue mich raus!

„Wenn es perfekt ist, bist du zu spät“

Ich glaube, es war Stefanie Bruns auf dem Digital Spirit Summit, die mich mit dieser Aussage hart traf. Ja, genau, der liebe Perfektionismus… Ein alter Bekannter! Und auch diesmal wieder: Wie viel Zeit ließ ich verstreichen, ohne mich zu trauen, meine Dienstleistung sichtbar zu machen? Gefühlt eine halbe Ewigkeit. Zumindest bin ich nicht gleich rausgegangen, nachdem ich meine Prüfung zur Windelfrei Coachin im Artgerecht Projekt abgeschlossen hatte. Ja, ich habe per Empfehlungen immer mal wieder beraten oder in Facebook Mütter Gruppen Hilfe geleistet, doch mehr nicht: kein Angebot erstellt und auch nicht lokal Kooperationsgespräche geführt.

Inzwischen habe ich gelernt, dass mein Prozess interessant ist. Dass ich den mitteilen kann und will. Denn wenn ich mit meinem Herzensbusiness Geld verdienen will, gehört eben dazu, auch unperfekt zu sein, auch Schwächen zu zeigen. Ilan Stephani hat auf dem Digital Spirit Onlinekongress sogar gesagt, dass es egoistisch sei, nicht rauszugehen, wenn man doch helfen kann. Womit sie recht hat, denn auch mit unperfekter Website kann ich anderen Menschen bereits helfen, die sich auf den Weg zu friedvoller Elternschaft machen und ihre Kinder bedürfnisorientiert begleiten wollen.

Ich habe also im Februar meine Website unperfekt gelauncht, einen ersten Blogartikel sofort veröffentlicht und mein Angebot auf kidudoo.com eingestellt. Im März ging dann meine Facebook Unternehmensseite online. Inzwischen ist meine Dienstleistung also sichtbar. Und inzwischen erreichen mich auch Beratungsanfragen via E-Mail.

Kitafrei oder nicht?

In den letzten Wochen hat mich außerdem sehr die Frage beschäftigt, wie wir unsere mittlerweile 3jährige Tochter weiterhin zuhause kitafrei betreuen können. Wir haben die Entscheidung für ein kitafreies Leben bewusst getroffen, doch haben wir auch gesagt, wir bewerten die Situation immer wieder neu mit sich ändernden Bedürfnissen. Uns fehlt leider das Dorf! Ja, mittlerweile haben wir Kontakt zu anderen bedürfnisorientiert lebenden Familien in unserem Umkreis aufgebaut und intensiviert. Doch noch immer sind Verabredungen eher spontan, was bedeutet, dass wir keine Verlässlichkeit und somit langfristigere Planbarkeit haben. Mein Mann wird demnächst wieder in sein Saisonbusiness starten und hat somit nicht mehr regelmäßig vormittags Zeit für Haushalt und Kinderbetreuung. Daraus resultiert wohl die Notwendigkeit einer professionellen außerhäuslichen Betreuung? Mal sehen…

Ausblick in mein 2. Quartal

  • Website ausbauen und bloggen
    Ich will meine Über-mich-Seite und meine Angebotsseite überarbeiten. Außerdem will ich regelmäßig Blogartikel schreiben. Bislang bin ich noch nicht mit meinem Expertinnenwissen rausgegangen; Zeit wird’s 😉 Der Plan ist, meine Blogartikel über meine Facebook Seite zu bewerben, um auf meine Website zu leiten.
  • E-Mailliste aufbauen
    Ich werde einen Newsletter aufsetzen und Leser*innen gewinnen.
  • Ich gehe Kooperationen mit einem lokalen Familienzentrum und einem Geburtshaus ein.
    Das ist mein Kompromiss, um kurzfristig sichtbar zu werden und Umsatz zu machen. Ich habe bereits Kundinnen begleiten dürfen, will jedoch weitere Kundinnen gewinnen, um weitere Angebote kundenorientiert zu kreieren.
  • Ich will noch klarer in meiner Vision werden.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da noch immer etwas verborgen liegt, das geborgen werden will.