„Nix Windel, nix Klo!“ – und du stehst dazwischen
Du willst gerade die Windel wechseln, da ruft dein Kind: „Keine Windel mehr!“
Du hältst inne. Fragst vorsichtig: „Willst du aufs Klo?“ „Nein! Nix Klo!“
Am nächsten Tag setzt dein Kind die Puppe aufs Töpfchen. Lacht. Ruft „Pipi!“
Aber selbst? Nichts. Oder es macht eben direkt danach wieder in die Windel…
Du denkst: „Was ist hier los? Ist das ein Zeichen? Oder einfach Spiel? Oder Verwirrung?“
Und mit jeder weiteren Situation wächst deine Unsicherheit.
🌀 Deine Schwiegermutter oder die Nachbarin sagt: „Na, mit drei sollte er aber trocken sein.“
🌀 Die Kita drängt: „Nach dem Sommer muss sie aber sauber sein, denn dann kommt sie ja in die große Gruppe!“
🌀 Du selbst fragst dich: „Ist mein Kind bereit – oder stehe ich irgendwie im Weg? Was passiert, wenn ich nichts tue? Was soll ich jetzt tun?“
Was wäre, wenn dein Kind schon längst bereit ist? Was wenn sein komisches Verhalten der letzten Wochen Anzeichen sind, die den Abschied von der Windel einläuten könnten?
Klar, die Zeichen sind nicht klar, sie sind auch nicht perfekt im Sinne von: „Also mein Kind war von einem auf den anderen Tag einfach so trocken. Da musst du gar nichts tun.“ Aber sie sind echt und sie sind von Kind zu Kind verschieden.
Was also, wenn du nicht auf den Tag X warten musst, was, wenn nicht alle Kriterien erfüllt sind, damit du mit Sicherheit sagen kannst, jetzt geht es weiter auf dem Weg zur „Sauberkeit“?
Ich bin hier, um dir zu zeigen, dass du beginnen darfst, den Prozess aktiv zu begleiten – in deinem Tempo, in Beziehung, mit Vertrauen. Du musst dabei auf nichts warten, nur auf deine eigene Bereitschaft.
In diesem Artikel erfährst du,
- wie du Entwicklung und Bereitschaft unterscheiden kannst – ohne Druck,
- warum scheinbare Rückschritte oft Teil des Weges sind,
- und welche subtilen Zeichen dir zeigen: Wir sind schon mittendrin.
Wenig Zeit? Das Wichtigste in Kürze
- Entwicklung und Bereitschaft sind nicht dasselbe – dein Kind kann schon weit sein, ohne starten zu wollen (oder umgekehrt).
- Viele kindliche Zeichen sind leise, widersprüchlich oder spielerisch – und trotzdem bedeutsam.
- Begleitung heißt nicht: alles wissen. Sondern: wach bleiben, zuhören, anbieten – ohne zu drängen.
- Unsicherheit ist verständlich – du bist nicht allein. Viele Eltern erleben genau diesen Zwiespalt.
- Ich biete einen kostenlosen Workshop an, in dem du Klarheit, Austausch und Orientierung bekommst, wie du den Weg mit deinem Kind achtsam gestalten kannst.
Entwicklung vs. Bereitschaft – und warum beides nicht alles ist, was dein Kind für den Windelabschied braucht
Vielleicht hast du schon mal gelesen, dass Kinder „bereit“ fürs Töpfchen sein müssen – körperlich, sprachlich, kognitiv. Das klingt erstmal sinnvoll. Schließlich geht es ums Loslassen, ums Spüren, ums Kommunizieren. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Und: Muss wirklich alles da sein, bevor du beginnst, dein Kind auch in diesem Lebensabschnitt liebevoll zu begleiten?
Entwicklung in Bezug aufs Trockenwerden
Dein Kind hat gewisse körperliche Fähigkeiten ausgebildet. Es kann laufen, sitzen, vielleicht sogar schon klettern, es kann sich artikulieren, vielleicht auch schon Mehrwort-Sätze sprechen, einfache Zusammenhänge verstehen allemal. Es entwickelt auch ein Gefühl für Zeit, für „vorher – nachher“, es kann sich vielleicht selbst die Hose runterziehen, vielleicht kann es auch schon „Pipi“ sagen oder zeigen.
Bereitschaft fürs Trockenwerden
Dein Kind hat Lust, sich einzubringen und hilft dir im Alltag – auch wenn du nachbereiten musst… Es signalisiert dir ganz klar: „Ich will verstehen, was da passiert.“ Vielleicht interessiert es sich auch für deine Toilettengänge. Oder es fragt nach dem, was in der Windel ist, will den Windelinhalt sehen und zeigt den Wunsch nach Selbstbestimmung/Autonomie: „Ich mach das!“, „Nein, nicht wickeln!“.
Aber – und das ist entscheidend:
Entwicklung und Bereitschaft laufen nicht immer synchron.
Ein Kind kann sehr weit entwickelt sein – und trotzdem aktuell keinerlei Interesse zeigen.
Oder es kann starkes Interesse zeigen – aber körperlich noch nicht „so weit“ sein.
Und: Das ist völlig normal.
Was das für dich bedeutet:
Du musst nicht auf ein perfektes Set an Signalen warten.
Und du musst nicht sofort aktiv „fördern“, wenn du ein erstes Zeichen entdeckst.
Du darfst einfach hinschauen. Wahrnehmen. In Beziehung bleiben.
Zeichen sind keine Prüfsteine. Sie sind Einladungen.
Zum Dialog. Zum Verstehen. Zum Mitgehen – nicht zum Ziehen.
Und manchmal sind die Zeichen leise, widersprüchlich oder flüchtig. Gerade deshalb lohnt sich der liebevolle Blick darauf.
Die kleinen Zeichen – wie dein Kind zeigt, dass etwas in Bewegung ist
Nicht allzu oft sagt ein Kind von sich aus: „Ich will aufs Klo“ – und selbst wenn es das tut, meint es nicht unbedingt: Jetzt bin ich bereit, die Windel ein für alle Mal abzulegen.
Zeichen, die andeuten, dass dein Kind soweit ist und ihr gemeinsam den nächsten Schritt Richtung Windelfreiheit gehen könnt, kommen oft unverhofft, unklar oder uneindeutig – aber sie erzählen dir etwas. Nämlich: Hier bewegt sich etwas in mir. Schau mal hin.
Ganz getreu dem Ansatz von bedürfnisorientiertem Begleiten unserer Kinder, ist es wichtig, das Verhalten zu beobachten und zu interpretieren, weil es immer auf das dahinterliegende Bedürfnis schließen lässt.
Hier sind fünf alltägliche Situationen, die mehr sagen, als sie auf den ersten Blick zeigen:
1. Wickelprotest – das „Ich will nicht mehr!“
Dein Kind läuft weg, bevor du die Windel wechseln kannst.
Es strampelt, schreit, sagt: „Nix Windel!“
Du bist genervt – verständlich.
Aber vielleicht sagt dein Kind gerade:
„Ich will mehr Mitbestimmung.“
Vielleicht ist das kein „Töpfchensignal“ – vielleicht ist es ein Beziehungssignal. Allemal ist es eine Einladung.
2. Spiel mit dem Töpfchen – oder: der Teddy muss mal
Ihr habt bereits ein Töpfchen besorgt, aber eigentlich steht es nur in der Ecke rum.
Nun kommt es vor, dass dein Kind die Puppe draufsetzt – oder sich selbst, vielleicht mit Hose.
Vielleicht sagt es nun sogar: „Pipi gemacht!“
Ist das ein Spiel? Ja. Und es ist sogar mehr.
Es kann der Beginn von Verarbeitung und Neugier sein, für das Bedürfnis nach Spiel & Spaß allemal.
Viele Kinder verarbeiten neue Themen in ihrer Entwicklung und Dinge, die sie beschäftigen, gern im Spiel, bevor sie sie umsetzen.
3. Widerspruch in sich – zwischen „Ich bin groß“ und „Ich will meine Windel“
Gestern wollte dein Kind keine Windel mehr.
Heute verlangt es nach ihr.
Verständlicherweise, bist du nun irritiert.
Was, wenn beide Perspektiven wahr sind?
Trockenwerden ist nämlich kein gerader Weg. Sonder er ist ein Ringen zwischen Autonomie und Sicherheit – und beides darf sein. Sicherheit bietet nun mal die liebgewonnene Windel, an die sich dein Kind so sehr gewöhnt hat. Da dem Wunsch nach mehr Autonomie wirklich zu folgen und damit den Abschied von der Windel zu vollziehen, fällt den meisten Kindern deshalb schwer.
4. Erste Körperwahrnehmung – aber keine Handlung
Dein Kind sagt „Pipi!“, nachdem es gemacht hat. Vielleicht läuft es auch ohne Windel und zeigt dann auf die nasse Pfütze. Oder zeigt auf die nasse Hose.
Vielleicht verzieht es das Gesicht beim Stuhlgang, du siehst, wie es in sich hinein horcht. Vielleicht sagt es auch „Kacka“ oder es zieht sich zurück.
Alles zeigt: Es merkt etwas – aber weiß noch nicht, was zu tun ist.
Das ist Entwicklung im besten Sinne.
5. Imitation ohne Umsetzung
Dein Kind beobachtet dich, wie du zur Toilette gehst. Wahrscheinlich kannst du eh nie ungestört allein aufs Klo. Dein Kind läuft mit, es schaut und kommentiert. Reicht dir Toilettenpapier. Vielleicht lässt es sich auch aufs Klo setzen oder aufs Töpfchen – es steht aber eigentlich unmittelbar sofort wieder auf.
Das ist definitiv Interesse. Das ist Annäherung. In seinem Tempo.
Was all diese Situationen gemeinsam haben?
Sie sind keine Beweise für Reife.
Aber sie sind Einladungen zur Beziehung.
Zur Begleitung. Zur Reflexion. Und vielleicht… zum nächsten Schritt.
🌀 Reflexionsimpuls für dich:
Welche dieser Situationen kennst du? Gab es einen Moment, der dich verunsichert oder berührt hat – ohne dass du wusstest, was er bedeutet? Vielleicht hat dein Kind dir darin schon etwas gezeigt. Was kann das sein?
Was du tun kannst – und was dein Kind jetzt braucht
Die gute Nachricht: Du musst nichts perfekt machen. Du darfst einfach da sein – wach, offen, interessiert.
Denn oft geht es gar nicht um „den richtigen Moment“ zum Starten, sondern darum, eine neue Qualität von Beziehung zu diesem Thema aufzubauen und Ausscheidungen endlich überhaupt erstmal ein ganz normales Thema im Alltag werden zu lassen.
💛 Was dein Kind jetzt braucht:
- Verlässliche Zuwendung – auch wenn es widersprüchlich handelt
- Räume zum Beobachten und Ausprobieren – ohne Bewertung
- Deine innere Ruhe – auch wenn du selbst unsicher bist
- Dein Mitgehen – nicht als Push, sondern als Spiegel: „Ich sehe dich.“
Kinder spüren, wenn du offen bist.
Offen nicht für das Ergebnis, sondern offen für den Prozess. Sie merken, wenn du erwartest – oder wenn du begleitest.
🪶 Was du tun kannst – ganz konkret:
- Halte inne, wenn dein Kind etwas zeigt – auch scheinbar „nur“ im Spiel.
- Benenne, was du siehst: „Du sagst keine Windel mehr. Ich hab das gehört.“
- Mach Angebote, keine Anforderungen: „Hier ist das Töpfchen. Wenn du magst, kannst du es gern benutzen.“
- Bleib gelassen, wenn ein Zeichen wieder verschwindet.
- Und: Sprich über deine Unsicherheit. Mit anderen. Mit dir selbst. Mit mir – in meinen Räumen.
Denke immer daran:
Begleitung heißt nicht: Du musst wissen, wie es geht.
Begleitung heißt: Du bleibst da, auch wenn du nicht weißt, wohin es führt.
🌿 Fallbeispiel: Annas Weg durch das Zeichen-Chaos
Anna ist die Mutter von Ella, sie ist knapp drei Jahre alt. Anna beschreibt ihre Tochter als wach, klar und sehr interessiert an allem, was die „Großen“ tun. Ella spricht viel, holt ihre Windel selbst, sagt ab und zu „Pipi“ – und weigert sich gleichzeitig, gewickelt zu werden. Stattdessen läuft sie weg, schimpft, versteckt sich.
Aber: Aufs Töpfchen? Will sie nicht.
Anna erzählt:
„Ich wusste einfach nicht, was ich damit anfangen soll. Sie zeigt so viel – und gleichzeitig gar nichts. Ich habe gegoogelt, nachgefragt, gezweifelt. Ich wollte keinen Druck machen – aber auch nichts verpassen und ihr damit etwas verbauen.“
Irgendwann wurde ihr klar:
Es geht nicht um den einen Moment, an dem ein Schalter umgelegt wird.
Es geht um viele kleine Impulse – und darum, ihnen Raum zu geben.
Anna hat das Töpfchen sichtbar stehen lassen, ohne es zu thematisieren.
Sie hat Ellas Aussagen ernst genommen, ohne sofort zu handeln.
Sie hat begonnen, zu begleiten – nicht mit Plan, sondern mit Haltung.
💬 „Rückblickend war das der Anfang. Nicht das Ergebnis. Aber der Anfang.“ Anna (Mutter mit Tochter, fast 3)
Warum so viele Mütter unsicher sind – und was dich stärken kann
Du bist nicht allein mit deiner Unsicherheit.
Nicht, weil du zu wenig weißt. Sondern weil du zu viel hörst.
👂 Die einen sagen: „Mit zwei war mein Kind längst trocken.“
👂 Die anderen: „Vor drei macht das biologisch gar keinen Sinn.“
👂 Die Schwiegermutter, die Kita, die Freundin in der Krabbelgruppe – alle scheinen es besser zu wissen.
Und du?
Du stehst zwischen widersprüchlichen Zeichen deines Kindes und widersprüchlichen Stimmen von außen.
Und während du versuchst, es richtig zu machen, hörst du deine eigene Intuition kaum noch.
Diese Unsicherheit ist nicht dein Versagen.
Sie ist ein Zeichen deiner Fürsorglichkeit.
Deines Wunsches, es gut zu machen.
Deiner tiefen Bindung zu deinem Kind.
Aber du musst diesen Weg nicht allein im Kopf sortieren.
Du darfst ihn gemeinsam gehen. Mit mir. Mit anderen Eltern.
🌱 Und was dich stärken kann?
- Ein Ort, an dem du Fragen stellen darfst – ohne bewertet zu werden
- Fachliches Wissen, das dir Orientierung gibt – ohne zu drängen
- Andere Mütter, die ähnliche Situationen kennen – und dich verstehen
- Eine Begleitung, die sagt: „Du machst das gut – auch wenn du noch nicht weißt, wie.“
All das bekommst du in meinem kostenlosen Workshop „Töpfchen-Start: Wann ist der richtige Moment? Erkenne die Zeichen.“
Dein nächster Schritt – sanft, klar, in deinem Tempo
Vielleicht spürst du beim Lesen: „Ja – genau so fühlt es sich an bei uns.“
Vielleicht hast du dich wiedererkannt in Annas Geschichte. In den kleinen Zeichen. In den großen Fragezeichen.
Dann möchte ich dich einladen: Komm in meinen kostenfreien Workshop am 4.6.25: „Töpfchen-Start: Wann ist der richtige Moment? Erkenne die Zeichen.“
Wir schauen gemeinsam auf das, was dein Kind dir zeigt – und was du daraus machen kannst.
Mit meiner Checkliste, damit du herausfindest, wie weit dein Kind schon ist. Hier erfährst du Verbindung, Verständnis und Vertrauen.
Du bekommst Klarheit. Und Halt. Damit du den nächsten Schritt gehen kannst – in deinem Tempo.
Barfuß. Und getragen.
👉 Hier kannst du dich kostenlos anmelden
Ich freue mich auf dich.
Norma 🌿
