Höre dir hier das komplette Interview an.

WindelFrei?? Ohne eigene WindelFrei Erfahrungen? Als Celine sich während ihrer Schwangerschaft mit dem Konzept WindelFrei auseinandersetzte, war sie zwar angefixt und fasziniert, gleichzeitig aber auch skeptisch. Sie folgte der Idee von WindelFrei, von Anfang an eine intensive kommunikative Verbindung zum Baby aufbauen zu können. Was ziemlich verlockend klingt, aber auch herausfordernd. Trotz anfänglichem Interesse entschied sie sich dagegen, unsicher, ob es das Richtige für ihre Familie sei. Doch das Leben hatte andere Pläne.

Nur fünf Tage nach der Geburt ihres Babys fand Celine sich in einer Situation wieder, die alle ihre Pläne auf den Kopf stellte. Ihr Neugeborenes machte deutlich, dass es ganz eigene Vorstellungen von Kommunikation hatte – und WindelFrei stand unerwartet wieder auf dem Programm.

In diesem Blogartikel erzählt sie, wie diese unerwarteten Wendungen sie dazu brachten, WindelFrei nun doch auszuprobieren, und welche Erfahrungen sie auf diesem Weg gemacht hat.

Ihre Geschichte ist ein ehrlicher Bericht über die ersten Tage und Wochen mit WindelFrei. Celine enthüllt die Herausforderungen und Überraschungen, die diese Methode mit sich auch über die weitere Zeit bringen kann, und wie sie und ihr Baby gemeinsam ihren Weg fanden. Sie erzählt u.a. auch über Abhaltestreiks, frühes Trockenwerden und notwendige Perspektivwechsel. 

Celines Erfahrungen zeigen, dass WindelFrei nicht nur eine Praxis, sondern auch ein flexibler Weg der Annäherung und des gegenseitigen Verständnisses sein kann, selbst wenn anfangs die Zweifel überwiegen.

Noch mehr Vorfreude und ein bestärkendes Gefühl für die Zeit nach deiner Geburt bekommst du mit meinem interaktiven E-Mail-Guide, den ich demnächst veröffentliche. Er lässt dich bereits jetzt in der Schwangerschaft erleben, wie sich Bindung anfühlt und wie du sie mit WindelFrei fördern kannst, ohne dass du auf Windeln verzichtest. Hinterlasse mir hier oder auf Social Media einen Kommentar, ich werde dich benachrichtigen. Schau dich für nähere Infos gern schon hier um und speichere dir den Link!

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Celines Anfänge: Erste Schritte mit WindelFrei und Baby Abhalten

Erzähl doch mal, wie ist es euch ergangen? Was war der Auslöser, doch mit WindelFrei kurz nach der Geburt zu starten?

Ich bin völlig motiviert in deinen Einsteigerinnen Kurs WindelFrei Flow gestartet. Da waren ja noch ganz viele Mamas dabei, die schon WindelFrei praktiziert haben. Und ich muss ehrlich sagen, es klang für mich unglaublich kompliziert. Es klang so nicht machbar und viel zu stressig für die Anfangszeit. 

Und dann kam das kleine Würmchen auf die Welt. Ich hatte mich natürlich mit dem Kurs trotzdem beschäftigt und in mich aufgenommen. Dieses kleine Würmchen kam auf die Welt und fing irgendwann aus dem Nichts an zu weinen und zu quengeln. Dann geht man ja so durch: Also, ist er gefüttert? Ist alles frisch? Ich machte also die Windel auf und… er fing an zu pullern.

Und das passierte nicht nur einmal, das passierte jedes Mal. Bis wir dann irgendwann darauf gekommen sind, er signalisiert einfach, dass er pullern muss. Dementsprechend hat er mich quasi ins WindelFrei Leben reingeführt. 

Ich hatte natürlich vorher schon die ganzen Infos aus deinem Kurs mitgenommen. Dadurch konnte ich sehr gut auf seine Kommunikation eingehen. Von anfänglich sehr viel Skepsis und, oh Gott, das klingt alles so kompliziert, hat er mir dann gezeigt, es ist gar nicht so kompliziert.

Ja, das war wirklich berührend. Es war auch immer so schön, weil aus diesem quengeligen, jammernden Kind konnte man mit nur einem Handgriff, innerhalb kürzester Zeit ihn einfach glücklich machen. Also man hat richtig gemerkt, er war glücklich, wenn er sich dann erleichtern konnte und das war einfach ein schönes Gefühl.

Das erste Mal Baby abhalten war eine intuitive Erkenntnis

Also, du machtest die Windel auf, er fing an zu pullern. Beim ersten Mal hast du dir noch gar nichts dabei gedacht, oder?

Nicht wirklich, nein. Ich hab gedacht, ach okay. Aber als es dann immer so war, dass wenn er gequengelt hat und wir gedacht haben, na vielleicht ist die Windel jetzt ja voll, weil es wird ja so suggeriert, dass die Windel dann voll ist und dann wechselt man sie. 

Die Windel war bei uns nie voll. Also von Geburt an hat er nicht einmal in die Windel gemacht, sondern immer vorher gequengelt und gejammert um sich hin und her gewandt. 

Irgendwann haben wir gedacht, ich glaube, am fünften Tag habe ich ihn dann das erste Mal übers Töpfchen abgehalten. Vorher habe ich einfach ihn auf ein Mulltuch pullern lassen. Er ist ja mein erster Sohn und das ist alles so, ja, noch so frisch und man hat so Angst, man macht irgendwas falsch und wie hält man das kleine Ding? Also war das jetzt für uns auch völlig okay mit dem Mulltuch dann.

Das mit dem Mulltuch hatte ich sogar von dir, weil ich dich schon in der Schwangerschaft gefragt habe: “Mit so einem Neugeborenen, wie macht man das am besten?” Dann meintest du: Mach doch einfach ein Mulltuch drum und dann lässt du es laufen. Und so war es erstmal super für uns. (Liebe Leser:in, das lernst du in meinem WindelFrei Flow Onlinekurs.)

WindelFrei nachts und beim Stillen: Herausforderung erkannt und gemeistert

Dann gab es diesen Übergang zum Stillen: Da wer es irgendwie unzufrieden… Erzähl mal!

Genau. Wenn wir gestillt haben oder wenn er gejammert hat und das Stillen ihn nicht beruhigt hat, dann wusste ich eigentlich immer: Er muss pullern. Während des Stillens hat er allerdings nie gepullert. Er hat höchstens aufgehört zu stillen und wollte dann erstmal pullern und dann weiter. 

Nachts fand ich auch ganz faszinierend: Bei uns war das so, dass er nachts öfter lange wach war, die ersten Wochen, und sich hin und her gewunden und ganz viel geweint hat. Irgendwann bin ich dann darauf gekommen, dass er sein großes Geschäft verrichten muss. Aber er hat geweint, wenn man ihn abgehalten hat. Ich habe immer gedacht, dass er weint, weil ich ihn abhalte. Aber er hat dieses Weinen gebraucht, um sich zu lösen.

Das ist ja für Kinder am Anfang so kompliziert: Sie müssen ja irgendwie lockerlassen und gleichzeitig drücken. Als wir raus hatten, dass er einfach ein bisschen länger, auch unter Weinen, auf diesem Töpfchen sitzen möchte, ab da wurden dann die Nächte auch richtig angenehm. Wir haben nämlich herausgefunden, dass sein Geschrei noch größer und intensiver wird, wenn wir ihn wieder ablegen. Also er hat zwar gejammert auf dem Töpfchen, aber beim Ablegen war es noch viel schlimmer.

Celines WindelFrei Alltag: Praktische Einblicke

Wie habt ihr gewickelt? Wie sah ein Beispiel-Tag aus?

Gewickelt haben wir tatsächlich wenig. Er ist eigentlich von Geburt an sehr viel ohne Windeln gewesen, ganz viel nackt. Er ist auch ein super warmes Baby. Das hat uns in die Karten gespielt, denn obwohl im Winter geboren, weil er ganz viel unten ohne ist. 

Und auch unten läuft er, wenn es kühl ist, meistens mit einer Cowboyhose, also die Hose mit dem Loch im Schritt (Anm. für dich liebe Leserin: in diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du eine solche Cowboyhose, auch Kaidangku genannt, in nur wenige Schritten selbst herstellen kannst.), sodass er einfach frei ausscheiden kann. Also das hat mich am Anfang sehr genervt, weil er hat ja wirklich jedes Pipi angezeigt und auch signalisiert. Das heißt, man war auch am Anfang mal gut jede 15 Minuten mit Abhalten beschäftigt. Und auch unterwegs. Wir haben also auf Kleidung gesetzt, die ideal zum Abhalten war.

Er hat dann höchstens mal so ein Backup angehabt. Da haben wir uns für die Windeln entschieden, die einfach zu klappen waren und aus Wolle sind. Am Anfang war ich total gegen Wolle, weil ich lebe auch vegan und das war für mich nicht so vereinbar. Aber ich muss sagen, die Wolle hat schon tolle Eigenschaften. Man muss halt nicht ständig waschen, sondern man kann die halt nur auslüften. Man fettet die dann einmal im Monat und sie ist angenehm auf der Babyhaut. (Liebe Leserin: Vielleicht bist du schwanger und hörst du zum ersten Mal von Wolle und diesen wundervollen Eigenschaften?! Ich habe Wolle-Seide Bodys in der Neugeborenenzeit geliebt, weil meine Tochter in allen anderen Materialien sehr geschwitzt hat. Darüber sollte ich wohl mal einen Blogartikel schreiben…)

Wie ihr konkret ab Geburt starten könnt, zeige ich dir in meinem Workbook Just WindelFrei.

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Abhaltestreik? Wickelstreik? Der kritische Übergang vom Krabbeln zum Laufen

Wie ging es dann nach den ersten Wochen und Monate weiter? Ging es einfach? Wie lebt ihr heute und gab es irgendwann mal einen Umbruch?

Es hat wunderbar immer geklappt, bis zum Laufenlernen… Ich hatte mir zuvor nie Gedanken oder Sorgen gemacht über Abhaltestreiks oder ähnliches, weil ich dachte: So, mein Kind signalisiert von Tag eins an zuverlässig. Warum sollte er jetzt ausgerechnet damit aufhören?

Tja, Irrtum. Als es anfing zu laufen, also schon relativ früh, so im neunten Monat, hat er sich plötzlich partout gegen das Abhalten geweigert. Er wollte sich auch nicht mehr aufs Töpfchen setzen lassen. 

Es ging nichts mehr. Er hat sich durchgestreckt, geweint, richtig laut protestiert. Ich stand also da und dachte, dass mein Kind das Abhalten nicht mehr mag. 

Ich war frustriert und oft genervt. Schließlich war ich es nicht gewohnt, dass mein Kind in seinen eigenen Ausscheidungen ist, dass er plötzlich mit Urin und Kot in Berührung kommt und dass alles in der Windel ist. Es war für mich richtig schlimm, vom Kopf her, das zu akzeptieren. Und ich hatte plötzlich so viel zu waschen.

Das war am Anfang sehr schwer zu akzeptieren. Wir haben ihn dann aus Reflex nicht mehr nackig rum laufen lassen, sondern viel die Windel angehabt. Bis ich einen Post gelesen habe. 

Der Abhaltestreik ist gar kein Abhaltestreik, sondern ein Zeichen von Autonomieentwicklung und damit der Beginn des Trockenwerdens. 

Das war für mich in dem Moment so überzeugend. Also haben wir wieder alles weggelassen und er hat in jede Ecke in der Wohnung gepullert. Also, es war nichts mehr sicher, man war nur auf der Suche nach Pipiflecken. Töpfchen, Toilette, auch der Toilettensitz mit Leiter – nichts hat er mehr angenommen.

Er wollte selbst entscheiden. Nach drei Tagen, überall hin pullern, fing er dann wieder an, mit mir aufs Töpfchen zu gehen und auch sich auf die Toilette zu setzen. Das Klettern auf der Leiter hoch zum Toilettensitz war total ansprechend für ihn, das fand er toll. 

Es war ein Perspektivwechsel: Wir begleiten ihn jetzt auf seinem Weg zum trocken werden. 

An den meisten Tagen ist er tatsächlich auch trocken, aber es gibt trotzdem immer noch Tage, da möchte er nicht. Am liebsten will er dann wieder überall hin ausscheiden. Wir haben gelernt, das zu akzeptieren und wischen dann.

(Falls du, liebe Leser:in bei diesem Bild einen innerlichen Widerstand spürst, das ist total okay. Jede Familie wählt ihre Wege. Es gibt viele Alternativen.

In meinem Videokurs “WindelFreiStreik Adé” findest du den für dich passenden Umgang und mögliche Strategien.

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WindelFrei nachts: Celines Strategie

Wie klappt WindelFrei jetzt in der Nacht?

Nachts haben wir tatsächlich durchgängig abgehalten. Da gab es selten Probleme. Mittlerweile ist es auch so, dass er eigentlich nur noch morgens gegen 5 Uhr pullern muss. Also nur noch morgens! Das ist jetzt natürlich auch deutlich wohlsamer geworden.

Wir halten ihn ab, wenn er das nochmal möchte und ansonsten… Er darf ja schon selbst entscheiden. Also allgemein, er muss alles selbst entscheiden, sonst kooperiert er gar nicht mehr. 

Entwicklungssprung: Autonomie und WindelFrei

Dieser Umschwung: Vom passiven Kind, das abgehalten wird, und ich entscheide, wann er muss und ich guck, welche Signale er mir gibt, wann er muss, zu diesem Zustand: Er entscheidet alles selbst, ist/war für mich schon ein herausfordernder Anspruch.

Ich finde, dass das gerade der Vorteil ist, den Eltern von WindelFrei begleiteten Kindern haben: dieses erhöhte Bewusstsein dafür, dass hinter diesem veränderten Verhalten nun wohl ein anderes Bedürfnis steckt. Auch wenn es einige Zeit braucht und es diesen Perspektivwechsel braucht, kommen Eltern, die ihre Kinder WindelFrei begleitet haben, schneller dahinter, dass es eine Bedürfnisverschiebung gibt.

Akzeptanzphase auch bei WindelFrei Eltern: Wenn Kinder das Abhalten ablehnen

Stimmt, ja. Aber wie gesagt: Das ist dennoch am Anfang schwer zu akzeptieren. Wenn dieser Moment der Akzeptanz kommt und man loslässt von dem Gedanken, dass Pipi ins Töpfchen landen muss, dann wird es immer besser. 

Wir erwarten ja auch von einem Kind, das essen lernt, nicht, dass gleich alles im Mund landet. Und so ist es ja mit dem Ausscheiden letztendlich auch. Wir können nicht erwarten, dass das gleich perfekt funktioniert, sondern wir müssen akzeptieren, dass es auch erstmal woanders landet.

Das ist halt alles ein Prozess, wie das Laufenlernen ja auch, das Sprechenlernen ja auch.

Ja, aber irgendwie erwartet man beim Trockenwerden, dass das dann gleich klappen muss. 

WindelFrei in der Öffentlichkeit: Celines Herausforderungen und ein Vergleich

Ich habe zum Beispiel immer noch Hemmungen, ihn ohne Windel mit in die Öffentlichkeit zu nehmen, aus Angst, dass er dann dort irgendwohin urinieren könnte. Auch selbst hier draußen in der Straße im Dorf, auch da wird es dann komisch beäugt. Weil das Kind müsste ja normalerweise Windeln tragen und dann würde das ja nicht passieren. Es ist schwierig. 

Ich finde gerade draußen ist es ja eigentlich der ideale Ort. In der eigenen Wohnung kann ich es noch verstehen, dass man da das nicht haben möchte, aber so draußen… Die Hunde machen auch überall hin.

WindelFrei und die buckelige Verwandtschaft

Wie hat euer engeres Umfeld das aufgenommen? Wie läuft es zur Zeit?

Also das ist eigentlich durchweg positiv. Teilweise haben wir ein Problem mit dem, dass dann irgendwo hingepullert wird, weil es ist für uns ein komisches Gefühl, ihn mit Windeln rumlaufen zu lassen. 

Die eine Hälfte der Familie ist damit völlig fein und findet das total cool. Diese Teil der Familie kommt aus Kasachstan. Dort hatten sie noch mit Stoff gewickelt und mussten noch per Hand alles waschen. Dementsprechend haben sie da auch so was ähnliches wie Abhalten gemacht. Es wurde halt nicht so benannt, aber je mehr windelfreie Zeit die Kinde hatten, desto weniger gab es zu waschen. Also dadurch, glaube ich, ist es dort sehr positiv verknüpft. 

Meine Schwiegermutter hat sich damals dann dazu eingelesen, weil die kasachische Großmutter gesagt hatte, das sei völliger Schwachsinn – warum benutzen sie nicht einfach Wegwerfwindeln? Jetzt gäbe es doch schon diesen Vorteil in dieser Welt. 

Doch das Einlesen hat dann dazu geführt, dass das so toll findet und die Kommunikation zwischen dem Kleinen und uns so bewundert. Ich glaube, die Omas machen gerade so viel Werbung für WindelFrei, weil sie allen erzählen müssen, wie toll das ist. Also wir haben ein sehr positives Umfeld auf jeden Fall. 

Auch in meiner Krabbelgruppe konnte ich andere Mütter inspirieren. Nicht dadurch, dass ich ihnen sage, ihr müsst das so und so machen, sonderen dadurch, dass sie es sehen. Mein Kind trägt andere Hosen, andere Windelsysteme. Sie haben gefragt und wir sind ins Gespräch gekommen. 

Jetzt ist er ja größer und jetzt nimmt er meine Hand und führt mich zur Toilette. So können sie sehen, dass, obwohl er so klein ist, trotzdem kann er sich bemerkbar machen, wenn er auf die Toilette gehen muss. Das ist schon schön.

WindelFrei ab Geburt: Die Idee von intensiver Bindung und inniger Kommunikation

Du hattest dich ja schon, bevor du in meinen Kurs kamst, im Vorfeld in deiner Schwangerschaft mit WindelFrei beschäftigt. Was war dein Motiv, dein Kind WindelFrei begleiten zu wollen? Und wie würdest du heute sagen, hat es sich erfüllt? Oder wie stehst du dazu heute?

Es gibt ja immer diese perfekte Social-Media-Mutter, die trägt und stillt. Ich glaube, von William Sears sind diese fünf Bs entstanden, wie man eine möglichst gute Bindung zu seinem Kind herstellt (*Anm. von mir: William und Martha Sears entwickelten in den 90er Jahren in den USA als Gegenentwurf zur damaligen Praxis, Kinder nicht zu verwöhnen, wenig zu tragen, wenig zu stillen, nach Uhrzeit zu füttern etc. den Attachment Parenting Ansatz mit 5 später 7 Bs. Lies z.B. bei Nora Imlau alles zu seinem Ursprung und Bedeutung. https://www.nora-imlau.de/attachment-parenting-back-to-the-basics/). 

Ja, das wollte ich natürlich sein. Ich wollte die beste Mama für mein Kind sein. Ich will, dass mein Kind sich gut entwickelt, eine gute Zeit mit mir hat, mit ihm eine schöne Bindung fürs Leben aufbauen. 

Und da war WindelFreiheit ein Aspekt davon. Ich würde sagen, es ist so ein bisschen Trend in dieser bedürfnisorientierten Szene gewesen. Und ich war halt neugierig. 

Tatsächlich stand mir von Anfang an die Kommunikation im Vordergrund. Aber ich habe gemerkt, so gut, wie es dann geklappt hat, die ersten Monate, war schon ein gewisser Ehrgeiz dabei, dass das Kind ja schon trocken ist. 

Das, würde ich sagen, hat sich ganz deutlich geändert. Ich bin nicht mehr darauf erpicht, dass er möglichst schnell trocken ist. Sondern, dass wir weiter in Kommunikation sind. Dass ich ihn bei seiner Entwicklung unterstütze und nicht von außen diese Anerkennung oder so benötige, dass mein Kind etwas besonders gut, besonders schnell kann. Dass man sich davon loslöst, dass man die Anerkennung nicht braucht, sondern dass die Anerkennung eigentlich das Kind einem gibt, mit dem, dass es sich gesehen und unterstützt fühlt.

Tipps für WindelFrei Einsteiger:innen

Willst du anderen Eltern, die vielleicht jetzt gerade schwanger sind, oder auch schon in der ersten Zeit nach der Geburt, würdest du denen gern was mitgeben?

WindelFrei: Der Druck muss weg und jedes Kind ist anders

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, den Druck rauszunehmen. Also dass es nicht darum geht, dass jedes Pipi im Töpfchen landet. 

Klar, wenn das Kind, so wie meins jetzt, jedes Pipi ansagt, muss man oder sollte darauf eingehen, weil das Kind sich ja dadurch viel wohler fühlt. 

Aber wenn das Kind nicht signalisiert, wie zum Beispiel das Kind einer Freundin… Das Kind schläft nachts einfach richtig fest und pullert in die Windel. Es macht sich nicht bemerkbar. Wozu soll ich dann dieses Kind aus dem Schlaf raus reißen, nur damit ich das nachts auch aufgefangen habe? Ich finde halt, dass man da individuell aufs Kind eingehen sollte und wenn es halt nicht jedes Geschäft signalisiert, dann ist das völlig okay, wenn das halt in der Windel landet. Also diesen Punkt, dass man den rausnimmt, perfekt sein zu wollen.

Nicola Schmidt schreibt ja auch zum Beispiel in ihrem Artgerecht – Das andere Baby Buch, dass es zweimal am Tag schon ausreicht, das Kind abzuhalten, um dieses Körpergefühl zu erhalten. Und ich finde, dass man halt diesen Perfektionsanspruch einfach rausnimmt und auf sein Kind eingeht. Guckt, was braucht dein Kind überhaupt, was möchte es, was braucht es, um sich gesehen zu fühlen.

WindelFrei Vorurteile entkräften

Mir begegnen immer wieder Eltern, die von diesem Druck auch sprechen. Und ganz oft ist dieser Druck, den sie im Vorfeld schon empfinden, auch ein Hindernis oder sogar das Hindernis, mit WindelFreiheit zu beginnen. (Einen Überblick zu WindelFrei Mythen findest du liebe Leserin hier auf meinem Blog.)

Ja, genau. Genau das war ja für mich auch. Ich dachte ja auch, es klingt so kompliziert, jedes Pipi zu erwischen. Und ja, diese Ganz-oder-gar-nicht-Mentalität.

Das finde ich halt schade. Also zum Beispiel eine andere Freundin, die hält jetzt nur für Stuhlgang ab, wenn sie merkt, ihr Kind muss. Und sie hat das jetzt auch erst mit sechs Monaten angefangen, weil es sich für sie richtig jetzt angefühlt hat. 

Es wird dann immer so gesagt, das ist dann gar kein Abhalten. Aber doch, warum nicht? Abhalten ist ja letztendlich einfach nur zu gucken, mein Kind signalisiert mir das und das. Ich sehe das, ich kann das wahrnehmen. Plus, meine eigenen Kapazitäten sind dafür da. Und dementsprechend kann ich danach handeln.

Es ist eben wie bei so vielem, die Kommunikation steht eben im Vordergrund. Also, wie komme ich mit meinem Kind in ein gegenseitiges Verständnis und Verstehen von sämtlichen Bedürfnissen? Und da gehören Ausscheidungen ganz natürlich dazu. 

Celine, ich habe mich mega gefreut über dieses kurze Interview. Ich bedanke mich bei dir.

Du willst mehr?

Speziell für dich, liebe schwangere Frau, werde ich demnächst einen interaktiven E-Mail-Guide veröffentlichen, der dich bereits jetzt in der Schwangerschaft erleben lässt, wie sich Bindung anfühlt und warum WindelFrei mehr ist als ‘ohne Windeln’. Hinterlasse mir hier oder auf Social Media einen Kommentar, ich werde dich benachrichtigen. Ein klitzekleines bisschen mehr erfährst du bereits mit Klick hier!

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